Diese Folge ist so eigentlich nie erschienen

Ernsthaft?!

Aber diese „geniale“ Podcast-Idee … Sorry, aber das geht gar nicht!

Was ihr da zusammengeschrieben habt mit der Mauer und so … boah, ne! ‍Und dann noch dieser mega-peinliche Brief an den Web-Typ Hab echt Fremdscham bekommen beim Lesen.

Von der Hollywood-Geschichte fang ich besser gar nicht erst an … #cringe Und diese random Erfindungs-Stories?! Manchmal ist weniger einfach mehr, wisst ihr?

Aber der absolute Overkill ist ja, dass ihr eure eigene Story da reinpacken wollt?! WTF?!

Ey, ich mag euch echt, aber das ist next level weird. Macht lieber was Normales. Was ECHTES!

Bitte sagt mir, dass das ein Joke war …

LG (fassungslos)

PS: Und kommt mir jetzt nicht mit „aber wir könnten doch …“ – NEIN!

Na Na Na Ni Ni

Mmm, da-da-da, mein Freund, ich hab was für dich
Whoa-oh, ein Musikrätsel, ganz speziell
Di-di-diddy, ich summ‘ dir was vor
Aha, kennst du dieses Lied wohl schnell?

Ba-ba Kogong, welches Lied ist das? (Whoooh!)
Dee-dee-dum, ich sing’s nochmal für dich (Hey!)
Da-da-da-da, hier kommt der Refrain (Ah!)
Ooh, die Melodie kennst du sicherlich

Wah, jetzt kommt ein schwerer Teil (Uh!)
La-la, ein Klassiker aus alter Zeit
Do-do Boom, ich geb‘ dir einen Hint (oh!)
Yo, die Lösung ist nicht weit

Da-da-da (Whoa!)
Musik verbindet uns
Da-da-da
Raten macht uns Spaß

Ba-ba Kogong, welches Lied ist das? (Whoooh!)
Dee-dee-dum, ich sing’s nochmal für dich (Hey!)
Da-da-da-da, hier kommt der Refrain (Ah!)
Ooh, die Melodie kennst du sicherlich

Die eseligen Spiel-Nachspiele

Wenn Sie, liebe Hörerinnen und Hörer … also wenn du, lieber Teddy, von der … von der letzten regulären Folge dieses Jahres … mit den vielen, also ohne dass du die ganzen Quizfragen noch einmal … dann startest du im Grunde genommen bei der ersten … bei der … bei der ersten Folge dieses Jahres startest du deine Zusammenfassung. Acht Spiele. Schauen Sie sich mal die großen Quizshows an, wenn Sie bei … bei Jörg Pilawa oder sonst wo, meine … äh … Günther Jauch äh im Fernsehen oder bei … äh … bei … bei … äh … bei Elton.

Wenn Sie sich mal die Quizfragen ansehen, wenn Sie sich ansehen, dann werden Sie feststellen, dass acht Spiele … dass du acht Spiele jederzeit locker brauchst in einer Folge, um alle Antworten zu finden. Wenn du, lieber Teddy, jetzt von der … von der … von der ersten Folge startest – dann Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, dann steigen Sie in das Quiz ein, Sie spielen mit der Transrapid-Rede in zehn Minuten bis zum … bis zum Guinness-Buch-Weltrekord.

Dann starten Sie praktisch hier bei meinen alten Spielchen. Das bedeutet natürlich, dass die Episode im Grunde genommen näher an die … an die schönsten Momente heranwächst, weil das ja klar ist, weil in dieser Folge viele Spiele aus diesem Jahr zusammenlaufen. Und dafür … dafür möchte ich dir … Teddy … also im Grunde genommen ist es ja so, dass ich dir … dass ich dir danken möchte, weil du ja quasi … quasi die Spiele, die ich dir … die ich dir gemacht habe, jetzt für mich … also im Grunde genommen ist es ja eine Art … eine Art Dankeschön an mich, was aber eigentlich ein Dankeschön … ein Dankeschön von mir an dich sein müsste …

Nocturne in Schätz and Relax

Die Schritte von Esel und Teddy hallten gedämpft durch Raum 2700 des Harvard Art Museums. Fünfzig Jahre Freundschaft hatten sich in ihren leicht gebeugten Körpern eingegraben, in den Falten um ihre Augen, in der Art, wie sie sich bewegten – synchron und doch unterschiedlich. Ihre Podcast-Jahre hatten ihnen mehr als nur eine Rente eingebracht: Sie hatten sich ein Ritual geschaffen – das Bereisen der bedeutendsten Museen der Welt, ein stummes Bekenntnis ihrer noch immer wachen Intelligenz.

Vom Logan Airport aus, diesem architektonischen Ungetüm, das Boston wie eine industrielle Lunge durchatmet – grau, präzise, unbarmherzig – waren sie am Morgen gelandet. Sie spürten noch den kalten Dezembertag, als sie vor Whistlers Nocturne standen. Der bläulich-silberne Nachthimmel schien nicht nur das Gemälde zu durchdringen, sondern auch ihre Erinnerungen – vage, geheimnisvoll, mit verborgenen Nuancen.

Esel räusperte sich. Ein Geräusch, das wie ein angefangener Satz klang. „Weißt du noch“, begann er, und Teddy wusste sofort, worauf er anspielte, „wie wir damals dieses Quiz gegen Johannes und Stefan verloren haben?“

Teddy nickte. Sein berühmtes Lachen – einst so präsent wie sein Atmen, dass es beinahe Teil seiner Physiologie gewesen war – es existierte nicht mehr. Es war an jenem Tag gestorben, an dem mehr als nur ein Spiel verloren ging. Ein Lachen, das früher jede Bemerkung, jeden Gedanken durchdrang, war nun eine Leerstelle, ein stummes Trauma.

Der Podcast ihrer Gegner – seinen Namen hatten sie längst vergessen. „Vermutlich etwas total Sinnloses oder irgendwas mit Piraten“, murmelte Esel und versuchte, die Schwere des Moments zu brechen. Aber Teddy blieb stumm, sein Blick fest auf die changierenden Blau- und Silbertöne geheftet.

Die Niederlage war mehr als ein intellektueller Moment gewesen. Es war eine Häutung, ein Prozess, bei dem etwas Wesentliches von ihnen abfiel. Eine Demütigung, die sich wie ein chronischer Schmerz eingenistet hatte – mal pochend, mal unterschwellig, aber immer präsent.

„Wir haben nicht nur ein Spiel verloren“, flüsterte Teddy, und seine Stimme war so leise, dass sie fast im Rauschen der Museumsstille unterging, „sondern unsere Selbstachtung.“

Esel nickte. Die Erinnerung war wie dieses Bild – scheinbar klar, aber voller verborgener Schichten, Nuancen, die sich dem ersten Blick entzogen. Johannes und Stefan – Namen, die nun wie Geister durch ihre gemeinsame Geschichte schwebten. Seit diesem Tag hatten sie nie wieder Kontakt aufgenommen.

„Glaubst du, sie denken noch an uns?“ fragte Esel.

Teddy zuckte kaum merklich mit den Schultern – eine Bewegung, die mehr Resignation als Gleichgültigkeit ausdrückte. „Ich schätze, nicht mehr als wir an sie.“

Das Bild pulsierte plötzlich, schien zu atmen – ein stummer Zeuge ihrer jahrzehntelangen, unausgesprochenen Trauer. Ein Dokument des intellektuellen Versagens, festgehalten in Blau und Silber.

Draußen begann die Dämmerung, blau und silbern – genau wie Whistlers Nocturne.

https://www.nytimes.com/interactive/2024/07/20/upshot/attention-experiment.html

https://schaetz-mal.de/produkt/schaetz-mal-nerd-edition/

Die gesellschaftskritische Aufarbeitung des Phänomens der Vorproduktion

750 Episoden! Das haben wir live beim Podstock 2024 auf der Bühne gefeiert. Danke an das tolle Team, danke and die hervorragende Technik und danke Becci für die wunderbare Anmoderation! Hat super Spaß gemacht und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr. Statt Shownotes hier zwei Rückmeldungen aus der Presse zu unserem Auftritt:


Podcast-Veteranen sorgen für skurriles Spektakel beim Podstock
Von Kjell-Arne Moorfelde, Kreiszeitung

Was am vergangenen Samstag auf der Bühne des Podstock-Festivals geschah, lässt sich nur schwer in Worte fassen – aber als Journalist ist es meine Pflicht, es zu versuchen.

Das Podstock-Festival selbst ist dabei längst zu einer Institution geworden, die ihresgleichen sucht. Über die Jahre hat sich hier eine eingeschworene Gemeinschaft aus Podcastern, Hörern und Technik-Enthusiasten entwickelt, die mehr an eine große Familie als an ein klassisches Festival erinnert. Wer zum ersten Mal das Gelände betritt, fühlt sich sofort willkommen – keine Spur von Berührungsängsten oder Grüppchenbildung. Die perfekte technische Ausstattung und die reibungslose Organisation zeigen dabei: Hier sind echte Profis am Werk, die wissen, was sie tun.

Zwei Herren, die sich schlicht „Esel und Teddy“ nennen und offenbar seit sage und schreibe 17 Jahren einen Podcast produzieren, feierten ihre Live-Premiere. Was folgte, war eine Art intellektuelles Süßigkeiten-Roulette der besonderen Art.

Mit der Verspieltheit von Kindergartenkindern und dem Perfektionismus eines Seifenblasenkünstlers präsentierten sie dem Publikum die 750. Folgen diverser Serien bzw. die 750. Minute aus Filmreihen. Das Konzept klingt abstrus – und war es auch. Doch erstaunlicherweise entwickelte sich daraus ein regelrechter Wettkampf im Publikum. Erwachsene Menschen sprangen von ihren Sitzen, um Gummibärchen zu ergattern, als wären es Goldbarren.

Als ich die beiden nach der Show fragte, warum die Aufnahme erst in zwei Monaten in ihrem Podcast erscheinen wird, lächelten sie nur verschmitzt. Vermutlich ist dies Teil ihrer enigmatischen Kunst, die sie seit 17 Jahren perfektioniert haben. Schon jetzt bin ich gespannt, unter welchem Titel sie diese skurille Folge veröffentlichen werden.

Was bleibt, ist die Erkenntnis: In der Podcast-Landschaft gibt es noch Überraschungen zu entdecken. Auch wenn man sich manchmal fragt: Wer kommt auf solche Ideen? Und wichtiger noch: Warum funktionieren sie?

Fazit: Ein Abend zwischen kultiviertem Wahnsinn und präzise durchdachter Unterhaltung. Die Haribo-Aktie dürfte steigen.


Die gesellschaftskritische Aufarbeitung des Phänomens der Vorproduktion
Eine kultursoziologische Analyse von Dr. Theodor Wittgenstein-Heidekamp, Institut für Medienwissenschaften, erschienen in der Zeitschrift für post-digitale Medienphänomene, Ausgabe 4/2024

Was auf den ersten Blick als simple Variante eines televisionären Quiz-Formats erscheint, offenbart bei näherer Betrachtung eine bemerkenswerte Metaebene der medialen Selbstreflexion. Im Rahmen des Podstock-Festivals, selbst ein Mikrokosmos post-digitaler Gemeinschaftsbildung, präsentierten die Kulturschaffenden „Esel und Teddy“ eine Performance, die die Grenzen zwischen Unmittelbarkeit und zeitlicher Verschiebung gekonnt dekonstruiert.

Der eigentliche Genius ihrer Darbietung liegt in der subtilen Verschränkung zweier scheinbar disparater Ebenen: Während die äußere Form – ein Quiz mit Süßigkeiten als Gratifikationselement – bewusst niederschwellig angelegt ist, manifestiert sich in der Wahl der präsentierten Medienartefakte eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Vorproduktion. Die fokussierte Betrachtung der 750. Episode bzw. Minute verschiedener Serienformate und Filme ist dabei keineswegs arbiträr gewählt, sondern spiegelt präzise die eigene Produktionsmethodik der Künstler wider.

Besonders bemerkenswert erscheint die Tatsache, dass die Performance selbst dem Paradigma der Vorproduktion unterworfen wird – eine Meta-Referenz, die das Publikum erst zwei Monate später in der medialen Dissemination erfahren wird. Diese bewusste temporale Verzögerung schafft einen reflexiven Raum, in dem sich die Dichotomie von Präsenz und Aufschub manifestiert.

Die zu erratenden Serien und Filme fungieren dabei als semiotische Marker einer Medienkultur, die selbst von den Mechanismen der Vorproduktion durchdrungen ist. In der Wahl dieser spezifischen Zeitpunkte (750. Minute/Episode) offenbart sich eine ironische Dekonstruktion der vermeintlichen Unmittelbarkeit medialer Konsumption.

Die verspielte Leichtigkeit der Präsentation steht dabei in produktivem Widerspruch zur intellektuellen Tragweite des Konzepts. Diese Spannung zwischen Form und Inhalt erzeugt einen diskursiven Raum, in dem die Grenzen zwischen Hochkultur und Populärkultur, zwischen unmittelbarer Erfahrung und medialer Vermittlung, zwischen Produktion und Rezeption neu verhandelt werden.

Das Festival selbst, mit seiner elaborierten technischen Infrastruktur und seiner organisch gewachsenen Gemeinschaftsstruktur, bietet den idealen Resonanzraum für diese vielschichtige Performance. Die Reaktionen des Publikums, das zwischen intellektueller Reflexion und spielerischer Partizipation oszilliert, verdeutlichen das gelungene Zusammenspiel der verschiedenen Bedeutungsebenen.

Im Kontext zeitgenössischer Medienproduktion eröffnet diese Performance damit neue Perspektiven auf die Temporalität digitaler Kultur und die Rolle der Vorproduktion als kulturelle Praxis. Die scheinbar triviale Vergabe von Süßigkeiten transformiert sich dabei zu einem komplexen Ritual der Medienreflexion.