Die gesellschaftskritische Aufarbeitung des Phänomens der Vorproduktion

750 Episoden! Das haben wir live beim Podstock 2024 auf der Bühne gefeiert. Danke an das tolle Team, danke and die hervorragende Technik und danke Becci für die wunderbare Anmoderation! Hat super Spaß gemacht und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr. Statt Shownotes hier zwei Rückmeldungen aus der Presse zu unserem Auftritt:


Podcast-Veteranen sorgen für skurriles Spektakel beim Podstock
Von Kjell-Arne Moorfelde, Kreiszeitung

Was am vergangenen Samstag auf der Bühne des Podstock-Festivals geschah, lässt sich nur schwer in Worte fassen – aber als Journalist ist es meine Pflicht, es zu versuchen.

Das Podstock-Festival selbst ist dabei längst zu einer Institution geworden, die ihresgleichen sucht. Über die Jahre hat sich hier eine eingeschworene Gemeinschaft aus Podcastern, Hörern und Technik-Enthusiasten entwickelt, die mehr an eine große Familie als an ein klassisches Festival erinnert. Wer zum ersten Mal das Gelände betritt, fühlt sich sofort willkommen – keine Spur von Berührungsängsten oder Grüppchenbildung. Die perfekte technische Ausstattung und die reibungslose Organisation zeigen dabei: Hier sind echte Profis am Werk, die wissen, was sie tun.

Zwei Herren, die sich schlicht „Esel und Teddy“ nennen und offenbar seit sage und schreibe 17 Jahren einen Podcast produzieren, feierten ihre Live-Premiere. Was folgte, war eine Art intellektuelles Süßigkeiten-Roulette der besonderen Art.

Mit der Verspieltheit von Kindergartenkindern und dem Perfektionismus eines Seifenblasenkünstlers präsentierten sie dem Publikum die 750. Folgen diverser Serien bzw. die 750. Minute aus Filmreihen. Das Konzept klingt abstrus – und war es auch. Doch erstaunlicherweise entwickelte sich daraus ein regelrechter Wettkampf im Publikum. Erwachsene Menschen sprangen von ihren Sitzen, um Gummibärchen zu ergattern, als wären es Goldbarren.

Als ich die beiden nach der Show fragte, warum die Aufnahme erst in zwei Monaten in ihrem Podcast erscheinen wird, lächelten sie nur verschmitzt. Vermutlich ist dies Teil ihrer enigmatischen Kunst, die sie seit 17 Jahren perfektioniert haben. Schon jetzt bin ich gespannt, unter welchem Titel sie diese skurille Folge veröffentlichen werden.

Was bleibt, ist die Erkenntnis: In der Podcast-Landschaft gibt es noch Überraschungen zu entdecken. Auch wenn man sich manchmal fragt: Wer kommt auf solche Ideen? Und wichtiger noch: Warum funktionieren sie?

Fazit: Ein Abend zwischen kultiviertem Wahnsinn und präzise durchdachter Unterhaltung. Die Haribo-Aktie dürfte steigen.


Die gesellschaftskritische Aufarbeitung des Phänomens der Vorproduktion
Eine kultursoziologische Analyse von Dr. Theodor Wittgenstein-Heidekamp, Institut für Medienwissenschaften, erschienen in der Zeitschrift für post-digitale Medienphänomene, Ausgabe 4/2024

Was auf den ersten Blick als simple Variante eines televisionären Quiz-Formats erscheint, offenbart bei näherer Betrachtung eine bemerkenswerte Metaebene der medialen Selbstreflexion. Im Rahmen des Podstock-Festivals, selbst ein Mikrokosmos post-digitaler Gemeinschaftsbildung, präsentierten die Kulturschaffenden „Esel und Teddy“ eine Performance, die die Grenzen zwischen Unmittelbarkeit und zeitlicher Verschiebung gekonnt dekonstruiert.

Der eigentliche Genius ihrer Darbietung liegt in der subtilen Verschränkung zweier scheinbar disparater Ebenen: Während die äußere Form – ein Quiz mit Süßigkeiten als Gratifikationselement – bewusst niederschwellig angelegt ist, manifestiert sich in der Wahl der präsentierten Medienartefakte eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Vorproduktion. Die fokussierte Betrachtung der 750. Episode bzw. Minute verschiedener Serienformate und Filme ist dabei keineswegs arbiträr gewählt, sondern spiegelt präzise die eigene Produktionsmethodik der Künstler wider.

Besonders bemerkenswert erscheint die Tatsache, dass die Performance selbst dem Paradigma der Vorproduktion unterworfen wird – eine Meta-Referenz, die das Publikum erst zwei Monate später in der medialen Dissemination erfahren wird. Diese bewusste temporale Verzögerung schafft einen reflexiven Raum, in dem sich die Dichotomie von Präsenz und Aufschub manifestiert.

Die zu erratenden Serien und Filme fungieren dabei als semiotische Marker einer Medienkultur, die selbst von den Mechanismen der Vorproduktion durchdrungen ist. In der Wahl dieser spezifischen Zeitpunkte (750. Minute/Episode) offenbart sich eine ironische Dekonstruktion der vermeintlichen Unmittelbarkeit medialer Konsumption.

Die verspielte Leichtigkeit der Präsentation steht dabei in produktivem Widerspruch zur intellektuellen Tragweite des Konzepts. Diese Spannung zwischen Form und Inhalt erzeugt einen diskursiven Raum, in dem die Grenzen zwischen Hochkultur und Populärkultur, zwischen unmittelbarer Erfahrung und medialer Vermittlung, zwischen Produktion und Rezeption neu verhandelt werden.

Das Festival selbst, mit seiner elaborierten technischen Infrastruktur und seiner organisch gewachsenen Gemeinschaftsstruktur, bietet den idealen Resonanzraum für diese vielschichtige Performance. Die Reaktionen des Publikums, das zwischen intellektueller Reflexion und spielerischer Partizipation oszilliert, verdeutlichen das gelungene Zusammenspiel der verschiedenen Bedeutungsebenen.

Im Kontext zeitgenössischer Medienproduktion eröffnet diese Performance damit neue Perspektiven auf die Temporalität digitaler Kultur und die Rolle der Vorproduktion als kulturelle Praxis. Die scheinbar triviale Vergabe von Süßigkeiten transformiert sich dabei zu einem komplexen Ritual der Medienreflexion.

 

Ich feier das!

8 Jobs, 5 Kinder, 2 Hochzeiten, 1 Scheidung, 7 Umzüge, 714 Episoden.

17 Jahre Esel und Teddy.

Danke!

Wie 15, nur mit Bier

16 Jahre Esel und Teddy. 16 Jahre Podcast, 16 Jahre neue Ideen, Innovation, Unterhaltung, Show. 16 Jahre, in denen wir gereift und immer besser geworden sind. 16 Jahre Erfahrungen, die uns zu Meistern dieses Fachs gemacht haben. Und dann das.

Hätt ich dich heut erwartet

Teddy: Überraschung! Hallo! Willkommen in der Sesamstraße. Ich habe mich gerade hier hinten versteckt und geübt, wie ich meinen alten Kumpel Esel überraschen werde. Denn heute ist sein Geburtstag. Er wird 50, er ist schon sehr alt. Und da du hier bist, kannst du mir helfen, ihn zu überraschen. Ich werde mich genau hier verstecken. (CHRR)
Und wenn ich „jetzt“ sage, können wir alle „Überraschung“ schreien.
Oh, da kommt er.
Esel: Hm. Ich frage mich, wo Teddy ist. Oh, na ja. Ich denke, ich kann mein neues Buch lesen, das mir mein Bruder Bart geschickt hat. Die Geschichte der Haferflocken, von Molly McGruel. „Was gibt es Besseres als eine heiße Schüssel Haferflocken? Die Geschichte lehrt uns…“
Teddy: Überraschung, Esel!
Esel: Aah, aah, aah!
Teddy: Alles Gute zum Geburtstag!
Esel: (KEUCH) Teddy, du hast mich überrascht.
Teddy: Ja, das habe ich, Esel.
Esel: Oh, aber… Oh, hi. Ich habe Dich gar nicht gesehen. Hi.
Teddy: Heute ist dein besonderer Tag, Esel. Also habe ich einen besonderen Tag für dich geplant.
Esel: Hast du das?
Teddy: Ja, habe ich. Nun, zuallererst, uh, uh, gib mir deinen Kopf, Esel.
Esel: Was? Was? Was ist?
Teddy: Komm her, komm her.
Esel: Ah! Teddy, was zum Teufel? Pass auf die Haare auf. Ich habe sie gerade erst gestylt.
Teddy: Halt still, Esel. So ist’s gut.
Esel: Lass mich los.
Teddy: Du bist es, Esel. Du bist es wirklich.
Esel: Sehr festlich, Teddy. Mhm-hm. Sehr festlich. Sehr schön. Ich lese jetzt weiter in meinem Buch, wenn es dir nichts ausmacht.
Teddy: Nun … dein Buch? Aber … aber da ist noch mehr, Esel. Ich meine, es ist dein Geburtstag.
Esel: Noch mehr? Mm-hmm. Oh nein.
Teddy: Esel, zu deinem Geburtstag habe ich dir einen singenden, stepptanzenden Elefanten mitgebracht.
(PARTY HUPE)
Esel: Aah!
Teddy: Aaah! (STAMPFEN) (SINGT) Du hast Geburtstag. Tappy tap tappy!
Esel: Teddy? Teddy? Wie viel hat das gekostet? Es ist… (unhörbar).
Teddy: Es ist dein Geburtstag.
Esel: Nein, nein, nein!
Teddy: (SINGT): Tap you happy. Und das ist noch nicht alles, Esel. Alles Gute zum Geburtstag! Hier ist das James Last Orchester unter der Leitung von James Last. Oh! Ich liebe diese Jungs!
Esel: Wo kommst du denn her?
(SCHNIPPT FINGER)
Was ist denn hier los?
Teddy: Und weißt du was, Esel?
Esel: Was denn?
Teddy: Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen…
Esel: Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen?
Teddy: Ja. Der Hupen-Klingeln-Geburtstagsgruß!
(HUPEN UND KLINGELN)
Esel: Oh, nein, nein, nein. Teddy, nein. Du verstehst das nicht.
Teddy: Ist das nicht toll, Esel? Das ist alles für dich. Und weißt du, warum, Esel?
Esel: Warum?
Teddy: Weil du Geburtstag hast, Kumpel. 50!
Esel: Ja, ja, ja.
Teddy: Ja, ja, ja. Oh!
Esel: Alle… alle ruhig!
(KEUCHT)
Was… Was ich wirklich will, ist Ruhe und Frieden! Ruhe und Frieden, damit ich mein Buch lesen kann. Das ist alles, worum ich bitte. Sie… Du verstehst das, oder?
Teddy: Nun, Mensch, Mensch, Esel. Ich meine, immerhin bist du das Geburtstagskind, richtig?
Esel: Ja, das stimmt.
Teddy: Er ist das Geburtstagskind.
(KLINGELN)
OK. Also, weißt du was, Esel? Das wird mein Geschenk an Dich sein. Frieden und Ruhe.
Alle raus. OKAY! Tschüss, tschüss.
Teddy: Alles Gute zum Geburtstag, Esel. Alles Gute zum Geburtstag. He, warte auf mich.
Esel: Wirklich, Teddy? Du lässt mich den ganzen Tag allein zum Lesen?
Teddy: Natürlich werde ich das, Esel. Du hast ja nicht jeden Tag Geburtstag.
Esel: Oh, wow.
Teddy: Mach’s gut, Kumpel.
Esel: Huh.
Teddy: Happy Birthday
Esel: Ah.
(TÜR ÖFFNET UND SCHLIESST SICH)
Wow. Huh!
(SEUFZT)
Wow! Oh, das ist großartig. Oh!
„Was gibt es Besseres als eine heiße Schüssel Haferflocken?“
(MUSIK ERTÖNT)

Welcher Sesamstraßencharakter bist Du? Hier der Fragebogen.

Gibt es Dr. Sommer auch für alte Menschen?

Wir sind jetzt seit 15 Jahren zusammen, wir lieben uns, wir verstehen uns gut, es passt alles. Nur sexuell läuft nichts. Vor allem: Wir können nicht darüber reden. Die Konsequenz dieser Sprachlosigkeit ist schlechter Sex. Oder gar kein Sex mehr. Deshalb gehen wir heute zu Dr. Sommer.