Sieben Zehntel Leonardo

In einem kleinen Atelier in Berlin-Kreuzberg saß ein Maler. Er war Mitte dreißig, hatte lange Haare und trug einen Vollbart. Er war ein Meister der Fälschung. Er konnte jedes Gemälde aus dem 15. Jahrhundert imitieren, als wäre es echt.

Er hatte sich auf Leonardo da Vinci spezialisiert. Er hatte alle seine Werke studiert, er kannte seine Techniken, seine Farben, seine Motive. Er malte Tag und Nacht. Er arbeitete an einem großen Gemälde. Er verbrachte Monate damit, die Details zu perfektionieren. Als das Gemälde endlich fertig war, war er zufrieden. Es war ein Meisterwerk. Es war so gut, dass man es von einem Original nicht unterscheiden konnte.

Er brachte das Gemälde zu einem Kunsthändler. Der Kunsthändler war beeindruckt. Er bot dem Maler eine Million Euro für das Gemälde. Der Maler war überglücklich. Er hatte es geschafft. Er hatte die perfekte Fälschung eines Leonardo da Vinci geschaffen.

Er kaufte sich ein großes Haus in der Schweiz. Er kaufte sich einen Sportwagen. Er lebte das Leben eines Millionärs. Aber er war nicht glücklich. Er wusste, dass sein Gemälde nicht echt war. Es war nur eine Fälschung.

Er begann an seiner Arbeit zu zweifeln. War er wirklich ein Meister der Fälschung? Oder nur ein Betrüger? Er malte weiter. Er malte immer neue Gemälde, die Leonardo da Vinci imitierten. Aber er konnte nicht mehr die gleiche Leidenschaft aufbringen wie früher.

Er wusste, dass er nie ein echtes Meisterwerk schaffen würde. Er war nur ein Fälscher.

Link zur Folge: Clone-a Lisa

Letzte Karte

Heute spielen wir eine Runde Uno. Mit zwei unterschiedlichen Kartenspielen. Als Fernduell. Dann noch eine. Und noch eine.

(Mit begeisterten Grüßen an Endstation Uno.)

Esel gegen Kafka

Geschlafen, aufgewacht, geschrieben, geschlafen, aufgewacht, geschrieben, elende Shownotes. Letzte Woche wieder mit Teddy beisammengewesen und verzweifelt aufgezeichnet, mich verbittert gezwungen, lustig zu klingen, mich neben ihm heraus zeitweilig gehört, wie das Schreien eines jungen Esels beiläufig, aber immerhin. Wieviel Tage sind wieder stumm vorüber; heute ist es wieder eine lange Woche gewesen. Habe ich nicht einmal die Entschlossenheit, diesen Laptop, dieses Stück Metall, Prozessoren und Schnittstellen, überhaupt in die Hand zu nehmen. Ich glaube schon, dass ich sie nicht habe. Ich laufe, fahre Fahrrad, liege in der Sonne. Daher sind die Waden gut, die Schenkel nicht schlecht, der Bauch wölbt sich hervor, aber schon die Brust ist sehr schäbig und wenn mir der Kopf im Genick sitzt, kurz vorm Einschlafen. Dann wieder Magenschmerzen und der Gedanke an Teddy. Von seinem Lehnstuhl regiert er die Welt. So voller Stärke, Gesundheit, Appetit, Stimmkraft, Redebegabung, Selbstzufriedenheit, Weltüberlegenheit, Ausdauer, Geistesgegenwart, Menschenkenntnis, einer gewissen Großzügigkeit, natürlich auch mit allen zu diesen Vorzügen gehörigen Fehlern und Schwächen, in welche ihn sein Temperament und manchmal auch sein Jähzorn hineinhetzen. Wie mir Texte  vorzusetzen, deren Lücken ich zu füllen habe.

Ich schwanke zwischen Oregano und Pyjama

Esel und Teddy sind nicht nur witzig, sie treten auch gerne in Contests gegeneinander an. Dabei dürfte den meisten Hörern ein interessanter Fakt nicht bekannt sein:

  • Teddy erscheint immer solide und cool, ist aber nicht immer ein guter Verlierer. Nachdem er im April 2019 beim Filmeraten den Kürzeren gezogen hatte, schleuderte er seinen Laptop durchs Aufnahmestudio. Die Episode musste neu aufgenommen werden.
  • In 83,5 % aller Fälle erreichen die beiden im direkten Vergleich ein Unentschieden. Fans mutmaßen Schiebung.
  • Esel hat nachweislich bei 73,4 % seiner Spiele geschummelt und erhält deswegen seit 2004 keinen Eintritt mehr bei der Messe SPIEL.
  • Eigentlich würden die beiden lieber miteinander als gegeneinander spielen. Im Fernsehen. Sie haben sich bis heute schon 18-mal bei verschiedenen Quizformaten beworben, bisher erfolglos.

Die Fragen aus dieser Episode stammen aus dem Spiel True Stories vom moses. Verlag.

Hier könnt ihr die Hymne von Vanatu hören.

23 und 5

2023. Was für ein Jahr! Es wird großartig werden, besser als all die anderen vorher. Episch.

Bevor wir so richtig starten in dieses wunderbare Jahr, machen wir uns erstmal locker mit ein paar Spielchen. Aufwärmübungen sozusagen.