Klubhaus

Liebe Freunde,

Namen sind nicht nur Schall und Rauch. Das ist ein dummer Spruch von jemandem, der Johann Wolfgang heißt. Wäre heute vielleicht ein etwas altmodischer Name, aber ich würde ihn sofort mit meinem tauschen.

Meine Eltern fanden es bestimmt einfach eine gute Idee, mich so zu nennen. Mal was anderes. Was für ein Name! Haben sie bestimmt alle damals gesagt und gelacht. Vielleicht haben sie es auch nicht geglaubt? Was für ein Riesenblödsinn. Schnapsidee. Vermutlich waren die beiden dauerbekifft.

Ich frage mich schon, warum sie keiner aufgehalten hat. Man hätte das ja auch nachträglich tun können, da habe ich mich mal schlau gemacht. Rechtlich ist das möglich. Rechtlich hätte dieser Name eigentlich vom Standesamt auch untersagt werden müssen. Muss ein genauso bekiffter Beamter gewesen sein, der das hat durchgehen lassen. Ein Kind nach einer Figur aus einer Fernsehserie zu nennen, das ist schon krass. Ohne Worte.

Den Namen gab es vorher auch nicht in Deutschland. Auf der Welt. Ich habs gegoogelt. bin der Einzige auf der Welt mit diesem total bekloppten Namen. Die Serie an sich ist ja auch gar nicht das Problem. Namen aus Serien können auch cool sein. MacGyver z.B. wäre ok gewesen, Michael Knight auch, Captain Future, Magnum. Hätte ich mit leben können. Sogar Flipper oder Lassie. Warum nicht? He, Lassie, auch ’nen Bier? Kling doch cool. Kojak, Quincy, Matlock, alles irgendwie vertretbar.

Aber das? Man kann nicht schlimmer gebrandmarkt werden als so. Wie verantwortungslos. So muss ich jetzt mein Leben verbringen. Und nicht einmal hat jemand nicht gelacht, wenn ich mich vorgestellt habe, nicht einmal. Das tut so weh.

Ich kann aber doch nichts für die Fehler meiner Eltern. Es wäre schön, wenn das jedem bewusst wäre. Ich konnte mir den Namen ja nicht aussuchen, es war nicht meine Wahl! Ich bin nicht meine Eltern. Ich würde mein Kind nie so nennen wie mich. Nie! Mein Kind würde ganz normal Leon, Ben, Noah oder Finn (vielleicht auch Fynn) heißen. Bloß nicht auffallen, bloß ein Name, bei dem man nicht lachen muss. Also habt Verständnis. Bitte.

Euer Zini

Soundquelle: THE NOISIEST DOOR OF ALL TIME

Quiz ein ist Leben ganze das

Mit ratet. Trotzdem ja machts Spaß. Rückwärts irgendwie immer schon sowieso Esel denkt oder? Zutraut viel nicht ihm er weil oder motivieren zu ihn um? Warum? Gemacht einfach zu diesmal Esel dem es Teddy hat leider. Umgedreht schlicht Wörter die sind nur, Quiz normales ganz ein es ist eigentlich. Quiz-Rückwärts ein es gibt heute.

Klostercast Melissengeist (Teil 2)

Mit der prominentesten Episode aus dem Hause Esel und Teddy, dem Klostercast Melissengeist, erreichen wir in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von rund 94 %. Die 50 Dinge, die man tun sollte, bevor man 50 wird, sind seit vielen Jahren selbstverständlicher Bestandteil der deutschen Podast-Playlists.

Es war tatsächlich die Klosterfrau Maria Clementine Martin, die Ende des 18. Jahrhunderts auf die Idee kam, eine Liste der Dinge zu erstellen, die man tun sollte, bevor man 50 wird. Damals war das übrigens ungefähr dasselbe wie „bevor man stirbt“, denn kaum jemand wurde älter als 50. Schon damals überzeugte das – später Klostercast Melissengeist genannte – Gesamt wirkungsvoller Ideen durch seine breite Anwendungsvielfalt. Denn das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Ganz so wie es auch in der Natur ist.

Bibelvorhersage

Seine Führer richten für Geschenke, seine Priester lehren für Bezahlung und seine Propheten wahrsagen für Geld. Und dann berufen sie sich noch auf Jahwe.

Micha 3.11

Da wir uns nach 2020 nicht zutrauen, irgendwelche Vorhersagen für das neue Jahr zu tätigen, fragen wir lieber, jemanden, der es wissen muss: Gott.

Denn wir haben so einige Fragen an 2021. Weil Gott aber gerade nicht da ist und auch mal wieder keine dauerhafte Vertretung installiert hat, müssen wir mit seinem geschrieben Wort Vorlieb nehmen. Wir spielen Bibelstechen.

Outtakes 2020 (Alles muss raus!)

Er hatte alles durchsucht. Auf dem Dachboden, in der Küche, im Wohnzimmer. Überall, wo er gepuzzelt hatte. Das waren eine ganze Menge Orte, denn das Puzzle hatte 5.000 Teile. Er war immer wieder umgezogen. Fünftausend. Er hatte wochenlang daran gearbeitet. Nicht Stunden, Tage. Wochen. Vielleicht waren es sogar Monate. Ja, er erinnerte sich, er hatte begonnen, da saß er abends um acht noch da und das Tageslicht schien durchs Fenster. Jetzt war Winter. Monate später. Es waren Monate. Bis zur Tagesschau. Und dann Schluss. Bett, arbeiten und dann am nächsten Tag, pünktlich um 17 Uhr nach der Arbeit hat er weitergemacht. Teil für Teil. Jeden Tag drei Stunden, am Wochenende mehr. Erst die Ränder, das waren schon ein paar Tage, dann hat er alle Teile nach Farbflächen sortiert. Das Bild auf der Packung immer vor Augen. Die hellgrünen vom Gras, die dunkelgrünen, die graublauen vom Fluss, die so leicht zu verwechseln waren mit den grauen Stellen vom Fell des alten Esels. Die blauen vom Himmel und die vielen Weißtöne der Wolken. So lang, so so ewig lang hatte das gedauert. Dass er fast aufgeben wollte. Die Wiese hatte er irgendwann, dann den Zaun, den Fluss, den Esel. Die Berge. Den kleinen Teddy, der auf den Schultern des Esels saß. Aber schon früh fehlte ein Teil am Kopf des Esels. Das würde schon noch auftauchen, dachte er, bis zum Schuss eigentlich, vermutlich hatte er es falsch einsortiert.

Alles setze sich langsam zusammen, alle Teile zusammen ergaben ein wunderschönes Bild. Bergszene mit Esel und Teddy.

Und dann war er fertig. Und dieses eine Teil, dieses eine beschissene Teil fehlt immer noch. Es war nicht auf dem Dachboden, nicht in der Küche, nicht im Wohnzimmer, auch nicht in irgendeinem anderen Zimmer, auch nicht im Staubsaugerbeutel. Es war nirgends.

Nur ein einziges Teil fehlte. Und alles, Monate Arbeit, Sortieren, Suchen, Leiden, alles alles alles war völlig umsonst.