Eigentlich ist es noch viel schlimmer
Das Verb „herumdrucksen“ ist ein umgangssprachlicher deutscher Ausdruck, der sich aus dem Präfix „herum“ und der lautmalerischen Wortbildung „drucksen“ zusammensetzt. Es beschreibt ein zögerliches, ausweichendes Kommunikationsverhalten, bei dem jemand Schwierigkeiten hat, direkt zur Sache zu kommen oder die Wahrheit auszusprechen. Die etymologische Herkunft wird oft mit dem Konzept des „Drucks“ in Verbindung gebracht – einem psychologischen Druck, der entsteht, wenn man etwas Unangenehmes ausdrücken soll. Semantisch transportiert „herumdrucksen“ Unentschlossenheit, Vermeidung klarer Aussagen und impliziert oft Verlegenheit. Das Verb wird hauptsächlich in informellen Kontexten verwendet und trägt eine leicht negative Konnotation, da in der deutschen Kommunikationskultur direktes Sprechen meist positiver bewertet wird. Syntaktisch wird es typischerweise intransitiv verwendet, etwa in „Er druckst herum“ oder „Sie hat lange herumgedruckst“. Ein klassisches Beispiel für „Herumdrucksen“ sind vage Podcast-Shownotes, die statt konkreter Inhaltsangaben nur ungenaue Andeutungen anstatt die tatsächlichen Themen klar zu benennen.