Bibelvorhersage

Seine Führer richten für Geschenke, seine Priester lehren für Bezahlung und seine Propheten wahrsagen für Geld. Und dann berufen sie sich noch auf Jahwe.

Micha 3.11

Da wir uns nach 2020 nicht zutrauen, irgendwelche Vorhersagen für das neue Jahr zu tätigen, fragen wir lieber, jemanden, der es wissen muss: Gott.

Denn wir haben so einige Fragen an 2021. Weil Gott aber gerade nicht da ist und auch mal wieder keine dauerhafte Vertretung installiert hat, müssen wir mit seinem geschrieben Wort Vorlieb nehmen. Wir spielen Bibelstechen.

Outtakes 2020 (Alles muss raus!)

Er hatte alles durchsucht. Auf dem Dachboden, in der Küche, im Wohnzimmer. Überall, wo er gepuzzelt hatte. Das waren eine ganze Menge Orte, denn das Puzzle hatte 5.000 Teile. Er war immer wieder umgezogen. Fünftausend. Er hatte wochenlang daran gearbeitet. Nicht Stunden, Tage. Wochen. Vielleicht waren es sogar Monate. Ja, er erinnerte sich, er hatte begonnen, da saß er abends um acht noch da und das Tageslicht schien durchs Fenster. Jetzt war Winter. Monate später. Es waren Monate. Bis zur Tagesschau. Und dann Schluss. Bett, arbeiten und dann am nächsten Tag, pünktlich um 17 Uhr nach der Arbeit hat er weitergemacht. Teil für Teil. Jeden Tag drei Stunden, am Wochenende mehr. Erst die Ränder, das waren schon ein paar Tage, dann hat er alle Teile nach Farbflächen sortiert. Das Bild auf der Packung immer vor Augen. Die hellgrünen vom Gras, die dunkelgrünen, die graublauen vom Fluss, die so leicht zu verwechseln waren mit den grauen Stellen vom Fell des alten Esels. Die blauen vom Himmel und die vielen Weißtöne der Wolken. So lang, so so ewig lang hatte das gedauert. Dass er fast aufgeben wollte. Die Wiese hatte er irgendwann, dann den Zaun, den Fluss, den Esel. Die Berge. Den kleinen Teddy, der auf den Schultern des Esels saß. Aber schon früh fehlte ein Teil am Kopf des Esels. Das würde schon noch auftauchen, dachte er, bis zum Schuss eigentlich, vermutlich hatte er es falsch einsortiert.

Alles setze sich langsam zusammen, alle Teile zusammen ergaben ein wunderschönes Bild. Bergszene mit Esel und Teddy.

Und dann war er fertig. Und dieses eine Teil, dieses eine beschissene Teil fehlt immer noch. Es war nicht auf dem Dachboden, nicht in der Küche, nicht im Wohnzimmer, auch nicht in irgendeinem anderen Zimmer, auch nicht im Staubsaugerbeutel. Es war nirgends.

Nur ein einziges Teil fehlte. Und alles, Monate Arbeit, Sortieren, Suchen, Leiden, alles alles alles war völlig umsonst.

Das Sprudeltal in Niederösterreich

Der beste Pfeffer den ich kenn,
kommt immer noch aus der Stadt Cayenne.
In Bisam wohnte eine Ratte,
allein, den fort war schon ihr Gatte.
Sie ist so lecker, Hallelujah,
die süße Frucht aus Maracuja.
„Ist das nun Obst?“, denkt man ja da so,
das grüne Ding aus Avocado.
Das Lama sagte noch beim Winken,
aus Parma kommt der leckre Schinken.
Die Frucht, das wusste Karolina,
kommt aus Kaki in Mittelchina.
Das Gyros, hat, sagt Alexi in der Kita,
mein Opa erfunden, er kam aus Pita.
Er ist ein trauriger Angehöriger,
seine Familie fraß der Bangaloretiger.
Viel besser als der Sellerie
ist das Getränk aus dem Sherry.
Natürlich, red doch keinen Stuss,
sie kommt aus Cashew, diese Nuss.
Im Winter fror er sehr, der Emir,
drum war sein Pullover aus Wolle vom Schaf aus Kashmir.
Die kleinsten Pferde, es ist bekannt,
sind Ponys aus dem kalten Grönland.
So super gut bin ich schon drauf,
von Athen ich jetzt nach Marathon lauf.
Es ist die Wahrheit, keine These,
aus Cheddar kommt der größte Käse.

Die Weltgesundheitsorganisation lässt die Hunde raus

Der Welttoilettentag wurde 2001 von der Welttoilettenorganisation ins Leben gerufen, um daran zu erinnern, dass mehr als 2,5 Milliarden Menschen keine ausreichende Sanitärversorgung haben.

Der Weltdelfintag wurde 1993 vom WWF ausgerufen. Er mahnt den Schutz vor allem der zahlreichen vom Aussterben bedrohten Delfinarten (derzeit ca. ein Viertel aller Arten) an.

Nur einen dieser beiden Welttage gibt es wirklich. Welchen? Hört Ihr in dieser Episode. Und noch 18 weitere echte und unechte Welttage.

Eine bodenlose Frechheit

Der konnte doch nur durch Schiebung gewonnen haben. Verdient hatte er es jedenfalls nicht. Erhebend war sein Auftritt auch nicht. Während der Lössboden also auf die Bühne schluffte, als sei ihm die Trophäe sedimental egal, saßen die anderen Böden im Publikum und waren völlig zerstört. Im Vorfeld waren viele Namen gehandelt worden, viele hatten sich berechtigte Hoffnungen gemacht. Der Einlegeboden hatte schon Sekt kaltgestellt und sackte jetzt enttäuscht in sich zusammen. Der Meeresboden hörte gar nicht mehr auf zu heulen. Der Permafrostboden, knapp an die zweite Stelle gewählt, schaute wie erstarrt ins Leere. Und der Hosenboden blieb einfach stumm sitzen.

Wenn Ihr noch mehr Esel und Teddy hören wollt: Wir sind Türchen 5,5 im Podcastadventskalender.
Esel freut sich, wenn Ihr mitratet und ihm sagt, dass Ihr es auch nicht besser hingekriegt hättet. Wenn Ihr es besser hingekriegt hättet, sagt Ihr einfach am besten gar nichts.

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