Outtakes 2024 (Alles muss raus!)

jeden verdammten tag dasselbe
ich hock auf diesem scheiß felsen
und picke seine leber raus
weil zeus es so will
der große boss im himmel
hat seinen spaß daran

prometheus hängt da
gefesselt wie ein stück vieh
und ich, ich mach meinen job
was bleibt mir auch übrig?
aber einmal im jahr
da dreh ich den spieß um

ich sammle die fetzen
der göttlichen leber
und mach ne leberwurst draus
in meiner küche
zwischen leeren schnapsflaschen
und zerquetschten meisenknödeln

die götter kotzen
wenn sie das sehen würden:
ihre heilige strafe
zwischen zwiebeln und knoblauch und äpfeln
zu ner erstklassigen leberwurst verarbeitet
für die hörgötter der straße

prometheus grinst
wenn ich ihm davon erzähle
zwischen zwei pickern
„mach was draus, alter vogel“
murmelt er
und ich mach was draus

die würste verkauf ich
für ’n paar cent das stück
an die rebellen und liebhaber
die nachts vorm tempel lungern
zeus kann mich mal
das ist meine art von rache

manchmal
wenn ich besoffen bin
schmeiß ich die reste
direkt vor seinen tempel
zusammen mit den leeren flaschen
das ist meine art zu beten

Die eseligen Spiel-Nachspiele

Wenn Sie, liebe Hörerinnen und Hörer … also wenn du, lieber Teddy, von der … von der letzten regulären Folge dieses Jahres … mit den vielen, also ohne dass du die ganzen Quizfragen noch einmal … dann startest du im Grunde genommen bei der ersten … bei der … bei der ersten Folge dieses Jahres startest du deine Zusammenfassung. Acht Spiele. Schauen Sie sich mal die großen Quizshows an, wenn Sie bei … bei Jörg Pilawa oder sonst wo, meine … äh … Günther Jauch äh im Fernsehen oder bei … äh … bei … bei … äh … bei Elton.

Wenn Sie sich mal die Quizfragen ansehen, wenn Sie sich ansehen, dann werden Sie feststellen, dass acht Spiele … dass du acht Spiele jederzeit locker brauchst in einer Folge, um alle Antworten zu finden. Wenn du, lieber Teddy, jetzt von der … von der … von der ersten Folge startest – dann Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, dann steigen Sie in das Quiz ein, Sie spielen mit der Transrapid-Rede in zehn Minuten bis zum … bis zum Guinness-Buch-Weltrekord.

Dann starten Sie praktisch hier bei meinen alten Spielchen. Das bedeutet natürlich, dass die Episode im Grunde genommen näher an die … an die schönsten Momente heranwächst, weil das ja klar ist, weil in dieser Folge viele Spiele aus diesem Jahr zusammenlaufen. Und dafür … dafür möchte ich dir … Teddy … also im Grunde genommen ist es ja so, dass ich dir … dass ich dir danken möchte, weil du ja quasi … quasi die Spiele, die ich dir … die ich dir gemacht habe, jetzt für mich … also im Grunde genommen ist es ja eine Art … eine Art Dankeschön an mich, was aber eigentlich ein Dankeschön … ein Dankeschön von mir an dich sein müsste …

Der adventskalendrige Jahresrückblick-Rückblick

In einer audio-nostalgischen Zeitreise präsentiert Esel heute seinem Freund Teddy einen Adventskalender, der seinesgleichen sucht: 24 Geräusche, 24 Jahre – eine akustische Herausforderung, die es in sich hat! Von Fußball-WM-Momenten bis zu politischen Sternstunden lässt dieser Kalender die Geschichte von 2001 bis 2024 lebendig werden.

Vuvuzelas, Merkel-Ernennungen und königliche Hochzeitsmomente. Hier wartet eine Rätsel-Expedition durch zwei Jahrzehnte: Kann Teddy die Geräusche ihren richtigen Jahreszeiten zuordnen?

Spannung, Überraschung, pure Zeitgeschichte – dieser Adventskalender ist mehr als nur ein Spiel. Er ist eine Zeitmaschine, die mit jedem Türchen Erinnerungen weckt und Geschichten zum Leben erweckt.

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Nocturne in Schätz and Relax

Die Schritte von Esel und Teddy hallten gedämpft durch Raum 2700 des Harvard Art Museums. Fünfzig Jahre Freundschaft hatten sich in ihren leicht gebeugten Körpern eingegraben, in den Falten um ihre Augen, in der Art, wie sie sich bewegten – synchron und doch unterschiedlich. Ihre Podcast-Jahre hatten ihnen mehr als nur eine Rente eingebracht: Sie hatten sich ein Ritual geschaffen – das Bereisen der bedeutendsten Museen der Welt, ein stummes Bekenntnis ihrer noch immer wachen Intelligenz.

Vom Logan Airport aus, diesem architektonischen Ungetüm, das Boston wie eine industrielle Lunge durchatmet – grau, präzise, unbarmherzig – waren sie am Morgen gelandet. Sie spürten noch den kalten Dezembertag, als sie vor Whistlers Nocturne standen. Der bläulich-silberne Nachthimmel schien nicht nur das Gemälde zu durchdringen, sondern auch ihre Erinnerungen – vage, geheimnisvoll, mit verborgenen Nuancen.

Esel räusperte sich. Ein Geräusch, das wie ein angefangener Satz klang. „Weißt du noch“, begann er, und Teddy wusste sofort, worauf er anspielte, „wie wir damals dieses Quiz gegen Johannes und Stefan verloren haben?“

Teddy nickte. Sein berühmtes Lachen – einst so präsent wie sein Atmen, dass es beinahe Teil seiner Physiologie gewesen war – es existierte nicht mehr. Es war an jenem Tag gestorben, an dem mehr als nur ein Spiel verloren ging. Ein Lachen, das früher jede Bemerkung, jeden Gedanken durchdrang, war nun eine Leerstelle, ein stummes Trauma.

Der Podcast ihrer Gegner – seinen Namen hatten sie längst vergessen. „Vermutlich etwas total Sinnloses oder irgendwas mit Piraten“, murmelte Esel und versuchte, die Schwere des Moments zu brechen. Aber Teddy blieb stumm, sein Blick fest auf die changierenden Blau- und Silbertöne geheftet.

Die Niederlage war mehr als ein intellektueller Moment gewesen. Es war eine Häutung, ein Prozess, bei dem etwas Wesentliches von ihnen abfiel. Eine Demütigung, die sich wie ein chronischer Schmerz eingenistet hatte – mal pochend, mal unterschwellig, aber immer präsent.

„Wir haben nicht nur ein Spiel verloren“, flüsterte Teddy, und seine Stimme war so leise, dass sie fast im Rauschen der Museumsstille unterging, „sondern unsere Selbstachtung.“

Esel nickte. Die Erinnerung war wie dieses Bild – scheinbar klar, aber voller verborgener Schichten, Nuancen, die sich dem ersten Blick entzogen. Johannes und Stefan – Namen, die nun wie Geister durch ihre gemeinsame Geschichte schwebten. Seit diesem Tag hatten sie nie wieder Kontakt aufgenommen.

„Glaubst du, sie denken noch an uns?“ fragte Esel.

Teddy zuckte kaum merklich mit den Schultern – eine Bewegung, die mehr Resignation als Gleichgültigkeit ausdrückte. „Ich schätze, nicht mehr als wir an sie.“

Das Bild pulsierte plötzlich, schien zu atmen – ein stummer Zeuge ihrer jahrzehntelangen, unausgesprochenen Trauer. Ein Dokument des intellektuellen Versagens, festgehalten in Blau und Silber.

Draußen begann die Dämmerung, blau und silbern – genau wie Whistlers Nocturne.

https://www.nytimes.com/interactive/2024/07/20/upshot/attention-experiment.html

https://schaetz-mal.de/produkt/schaetz-mal-nerd-edition/

15 Minuten mal was Gutes

Sie haben es ja so gewollt. Erst die Backen aufblasen und auf dicke Hose machen, dann mit viel Getöse verlieren. Haushoch (quasi)!

Und jetzt übernehmen die Guten den Laden hier. Vielleicht für immer, mindestens aber für diese Folge. Weil bald Weihnachten ist, machen die Guten aber nicht irgendwas mit den gewonnenen 15 Minuten, sondern schenken sie einem wichtigen Thema: Solidarität. Das kennen die vorherigen Besitzer dieses Podcasts ja nicht. Die machen ja nur Fußballtippspiele, Quatsch, den eh keiner versteht, über irgendwelche Kens und so, oder sie schicken sich stundenlang WhatsApp-Sprachnachrichten. Und dabei lacht der Kleine immer so kindlich und der Große sagt kaum was und zieht an seiner E-Dampfe.

Und für die 13,4 % Nicht-Kunstbanausen haben wir eine kleine Musicalnummer eingebaut. Das habt ihr euch verdient!

Also seid gespannt. Auf 15 Minuten für einen guten Zweck. Und darauf, ob die zwei Flachzangen nächste Woche wieder zurückkehren. Wer weiß. Wenn ihr bis dahin mal was Richtiges hören wollt, dann seid ihr bei Luft nach oben immer herzlich willkommen. Also überlegt euch das mal. Da gibt’s wenigstens manchmal was zu gewinnen. Und die lachen auch nicht so doof. Naja, vielleicht doch, aber wenigstens etwas tiefer.

Mehr Infos: www.wufzentrum.de, www.rosa-hilfe.de