Wir schälen Kartoffeln. Machen wir sonst eigentlich nie, weil die Vitamine ja direkt unter der Schale stecken, aber vorm Pürieren muss man es dann halt doch machen. Wir schälen sie also, waschen sie, schneiden sie in der Mitte durch und werfen sie ins kochende Salzwasser. Während sie so vor sich hin garen, machen wir uns an die Zwiebeln. Ich weine. Du bist schlau und hast Dir eine Taucherbrille aufgesetzt. Die schützt Dich vor den Tränen. Deshalb übernimmst Du schließlich auch das Würfeln. Ich schnappe mir derweil die Rote Beete und die Gurken, gieße den Saft ab – in ein Gefäß natürlich, wir brauchen ihn ja noch – und schneide sie auch. Nicht in Würfel, aber in kleine Stückchen. „Feine Würfel“ steht im Rezept, aber das kann ich nicht so gut. Es sind eher grobe Quader. Egal.
Du magst Rollmöpse nicht, ich erkläre Dir aber, dass sie da reingehören, es geht nicht ohne. Ich halbiere auch die. Du nimmst Butter, mehr als angegeben, damit es besser schmeckt. Denn, so sagst Du, Fett ist ein Geschmacksträger. Ich finde, das klingt plausibel und lasse Dich machen. Du schmeißt die Zwiebeln rein und es riecht gut, wie sie da so in der Butter braten. Du zerhackst das Corned Beef und legst es behutsam neben die Zwiebeln in die Pfanne. Ich würze dabei alles schön mit Salz, Pfeffer und Piment. Es riecht noch besser. Wir haben Hunger, wir haben echt großen Hunger und wir können es nicht lassen und stibitzen uns beide ein Stück von dem Fleisch und trinken einen Schluck Rote-Beete-Saft.
Die Kartoffeln sind inzwischen gar und während Du sie mit all Deiner männlichen Stampfkraft in Püree verwandelst, schütte ich den Rest vom Saft drüber und brate in einer zweiten Pfanne schnell vier Spiegeleier.
Dann richten wir alles nett auf einem Teller an, öffnen eine Flasche Rum-Verschnitt und genießen. Perfekt. Alle Reste verbraucht und ein leckeres Essen gezaubert.